Hinter den Klosterruinen der Klosterkirche von Varnhem in Varnhem haben Archäologen des Västergötlands Museums seit 2005 Ausgrabungen durchgeführt, die einen völlig neuen Teil der Geschichte der Region enthüllt haben. Die Funde der Archäologen vor Ort stammen größtenteils aus dem 10. Jahrhundert und erzählen eine faszinierende Geschichte aus der Zeit, bevor die Mönche den großen Hof Varnhem übernahmen und sich niederließen, um das Kloster im 12. Jahrhundert zu errichten.

das älteste erhaltene Zimmer Schwedens

Das, was heute als Kata gård bezeichnet wird, erzählt einen wichtigen Teil der Übergangszeit zwischen der Wikingerzeit und dem Mittelalter sowie der Zeit, als das Christentum nach Västergötland kam.

Ältere Grabhügel, die in der Gegend gefunden wurden, zeigen, dass die Geschichte des Hofes bis in die Eisenzeit zurückreicht, und die Tausende von Gräbern in der Umgebung bezeugen, dass Menschen seit sehr langer Zeit in der Gegend gelebt haben. Die neuen Funde vor Ort deuten darauf hin, dass bereits im 10. Jahrhundert christliche Bestattungen hier stattfanden, was dazu geführt hat, dass die Geschichte von Västergötland teilweise umgeschrieben werden musste. Es scheint also, dass bereits mehrere Generationen vor der Taufe von Olof Skötkonung in Husaby um das Jahr 1000 Christen in Varnhem gelebt haben.

Hofkirche aus der Wikingerzeit

An der Stelle wurden unter anderem die Ruinen einer Hofkirche aus der Wikingerzeit sowie ein christlicher Friedhof gefunden, der bereits im 10. Jahrhundert existierte. Die Kirche war zunächst als Holzkirche errichtet worden, wurde aber kurz darauf zu einer Steinkirche umgebaut. In den Kirchenruinen wurde auch eine Krypta entdeckt, die das älteste erhaltene Zimmer Schwedens sein könnte.

Als die Mönche den Hof übernahmen, scheinen sie im 12. und 13. Jahrhundert das Steingebäude, das die Kirche bildete, wiederverwendet zu haben. Es wurden Funde gemacht, die darauf hinweisen, dass die Mönche die Öffnung zwischen den Teilen der Kirche, die als Chor und Langhaus bezeichnet werden, zugemauert haben. Der sogenannte Chor scheint für Bronzegießerei genutzt worden zu sein, während das Langhaus möglicherweise eine Art Wohnraum oder Gästehaus war.

Wer war Kata?

Einer der Grabfunde vor Ort enthielt eine Grabplatte mit Runen. Der Text lautete: „Kättil hat diesen Stein nach Kata, seiner Frau, Torgils‘ Schwester, gemacht“.

Katas Grab war eine im Kalkstein gemauerte Kiste aus der Mitte des 12. Jahrhunderts und befand sich direkt neben der nördlichen Seite der Kirche. Die Lage des Grabes, die Runeninschriften, die aufwendige Kiste und alle anderen Funde vor Ort deuten darauf hin, dass Kata eine bedeutende Person mit großem Einfluss und Macht in einer Gesellschaft war, die Kontakte über ganz Europa hinweg hatte.

Kata, die 160 cm groß war, starb zwar bereits im Alter von 30-35 Jahren, aber ihr Skelett zeigte keine Anzeichen von Abnutzungsschäden, die zu dieser Zeit üblich sind. Ihre Zähne waren ungewöhnlich schön und gerade, daher wurde angenommen, dass Kata in der ersten Hälfte des 11. Jahrhunderts die Gutsherrin auf dem Gelände war, das als Storgården Varnhem bekannt ist. Heute hat sie also den Ausgrabungsort in Varnhem ihren Namen gegeben.

Das Ausflugsziel Kata gård

Die Klosterkirche von Varnhem und die Klosterruinen selbst sind definitiv einen Ausflug wert, aber im Jahr 2017 wurde auch ein Informationsgebäude namens „Kata gård“ an der Stelle eröffnet. Das Gebäude, das die Ruine vor Wetter und Wind schützt, ist eine beeindruckende zeltähnliche dreieckige Konstruktion aus Brettschichtholz ohne Wände. Unter dem Dach kann man die Ausstellung „Christliche Wikinger in Varnhem“ besuchen, die sich mit der Kirchenruine und der Krypta befasst. Durch Glasböden kann man auch einige Gräber sehen, darunter dasjenige, das als Katas Grab bekannt ist, mit seiner Grabplatte mit Runen.

Varnhems Klosterkirche, die Klosterruinen und Kata gård befinden sich etwa 4 Kilometer vom Valle Camping entfernt (6 Minuten mit dem Auto, 14 Minuten mit dem Fahrrad). Einige der Funde, darunter die Wikingeraxt, Schnallen, Münzen und Reisealtäre, finden sich jedoch im Västergötlands Museum in Skara und deren Ausstellung „Kata und Kättil“. Dort gibt es unter anderem eine Rekonstruktion, wie Kata ausgesehen haben könnte. Das Västergötlands Museum liegt 11 km vom Valle Camping entfernt (11 Minuten mit dem Auto, 37 Minuten mit dem Fahrrad).

Das Informationszentrum Kata gård ist von Frühling (ungefähr wenn die Kraniche am Hornborgasee ankommen) bis weit in den Herbst geöffnet. Im Bereich um Kata gård finden regelmäßig neue Ausgrabungen während der Sommer statt, die bisher öffentlich zugänglich waren, damit die Öffentlichkeit die Archäologie aus nächster Nähe erleben kann.

Besuchen Sie die Webseite von Kata gård oder des Västergötlands Museums, um die aktuellen Öffnungszeiten und Möglichkeiten für Führungen und ähnliches zu sehen.

Kata gård Kirchenruinen